Saison

Ursprünglich ist dieser Begriff im Sinne von Jahreszeiten zu verstehen. Er umfasst den Zeitpunkt (Saisonbeginn) an dem eine hohe Nachfrage für ein Produkt oder eine Dienstleistung beginnt, die Dauer und das Ende (Saisonende). Der komplette Verlauf dokumentiert sich in den Preisen für die Produkte und Dienstleistungen. Dabei sind die Preise am Anfang (Juni – Kirschenzeit) hoch und verlaufen nachfolgend absteigend, um am Ende dieses Zeitraumes noch einmal anzuziehen.

Im Tourismus verhält es sich ähnlich. Die hauptsächliche Unterscheidung erfolgt in Hoch- und Nebensaison. Daneben gibt es die Zwischensaison, saisonale Höhepunkte wie Feiertage und die Zeiten außerhalb jeglicher Saison. Letztere ist die Zeit der Schnäppchen. Der Tourismus legt seine individuellen Saisonzeiten im Hinblick auf das Nachfrageverhalten der Kunden fest und berücksichtigt Zeiträume wie Schulferien, Brückentage und Reisegewohnheiten. Weiterhin entscheidet die geografische Lage der Zielorte über die Festlegung der jeweiligen Saisonzeit. Auf der Südhalbkugel der Erde sind die Temperaturen im Winter angenehmer als im Sommer. Bei einem Reisepreisvergleich zeigen sich schnell die saisonabhängigen Preisunterschiede. Während im Februar am Mittelmeer keine Saison für einen Badeurlaub ist, locken Südamerika und Südafrika mit prächtigen Stränden und bester Reisetemperatur zum Familienurlaub und machen einen Sommerurlaub im Winter möglich.

Hauptreisezeit oder Hochsaison

Die Pauschalreise beinhaltet im Kern Transportleistungen, Verpflegung und Unterkunft. Erbracht werden die Leistungen von Fluggesellschaften, Busreiseunternehmen, Fährgesellschaften, Hotels, Clubanlagen und lokalen Dienstleistern. In der Kalkulation fließen die Preisbestandteile zusammen und unter Berücksichtigung der in einer Saison zu erwartenden Zahl an Gästen wird ein Preis gebildet. Alle touristischen Dienstleister berechnen in der Hauptsaison höhere Preise, da dann eine große Nachfrage besteht. Statistische Daten über Reisegewohnheiten, Klima und Erfahrungswerte sowie Trends haben Einfluss auf den Endpreis. Die Beobachtung konkurrierender Urlaubsdestinationen spielt bei der Preisgestaltung ebenso eine Rolle.

Nachsaison – günstige Reisen

Bei der Reisepreisbildung kommen dieselben Regeln wie bei der Hauptsaison zum tragen, werden aber flexibler gehandhabt. Das Budget für den in Planung befindlichen Familienurlaub wird geschont. Der übliche Reisepreisvergleich zeigt in der Nachsaison bei identischem Leistungspaket deutlich günstigere Preise als in der Hochsaison. Sowohl die klassische Pauschalreise als auch einzelne Reisebausteine sind jetzt preiswerter. Diesen Vorteil genießen in erster Linie Reisende ohne schulpflichtige Kinder. Für Familien mit Schulkindern ist der gemeinsame Sommerurlaub leider oft an die Ferienzeiten in der Hochsaison gebunden.

Zwischen- oder Nebensaison

Hier werden die Zeiträume gelistet, die weder in die Hoch- noch in die Nachsaison fallen. Die Reisepreise variieren je näher der Zeitpunkt an den anderen Saisonzeiten liegt. Tendenziell steigend sind sie in Richtung Hochsaison und fallend in Richtung Nachsaison. Kalkulationsmodus und Leistungspaket sind unverändert.
Saisonale Sonderzeiten
Unabhängig vom Reiseklima am Zielort verzeichnet die Reisebranche Preise der Hochsaison beispielsweise im Dezember für das Mittelmeer. Die Feiertage rund um Weihnachten und den Jahreswechsel locken mit vielen freien Tagen zum Familienurlaub. Das zeigt sich deutlich bei den Reisepreisen, die oft denen der Hauptsaison gleichen.
Sonderfall Städtereisen
Attraktive Städte wie New York, Paris oder Berlin werden gern im Sommerurlaub besucht. Neben dem bewährten Besichtigungsprogramm locken sie mit originellen Open-Air-Veranstaltungen und künstlichen Stränden. Die Hotelpreise sind im Juli und August meist niedriger als in den Monaten Mai, Juni, September und Oktober. Dann ist Saison für Messen und Kongresse.