Das Freigepäck bei Flugreisen

Der Begriff Freigepäck bezeichnet den Umfang, in dem eine Fluggesellschaft das Reisegepäck ihrer Kunden ohne Zusatzkosten in den Sommerurlaub transportiert. Ein guter Reisepreisvergleich gibt neben den Kosten für das Ticket auch die Gepäckbestimmungen der einzelnen Gesellschaften an.

Keine einheitliche Freigepäckgrenze

Entgegen einer häufig zu hörenden Annahme besteht keine einheitliche Freigepäckgrenze in Höhe von zwanzig Kilogramm. Diese Vermutung entspricht allerdings durchaus der üblichen Praxis in der Economy Class (Touristenklasse) der größeren Linienfluggesellschaften auf der Kurzstrecke und auf Mittelstreckenflügen. Langstreckenverbindungen sind in der Regel mit einer höheren Freigepäckgrenze von je nach Gesellschaft und gebuchter Flugklasse fünfundzwanzig bis dreißig Kilogramm verbunden. Zudem rechnen einige Fluggesellschaften spezielle Gepäckstücke wie das Sportgepäck nicht auf dieses an, sondern befördern es zusätzlich ohne oder mit einem geringen festen Aufpreis. Die Nutzung dieser Serviceleistung erfordert üblicherweise eine vorherige Anmeldung des Sondergepäcks. Billigfluggesellschaften haben das Freigepäck zum Teil vollständig abgeschafft und verlangen für jedes einzelne Gepäckstück einen Aufpreis. Pauschalreisen werden häufig mit Charterflugzeugen durchgeführt. In diesem Fall legt der Reiseveranstalter als Besteller in Abstimmung mit dem Flugzeugbetreiber die Freigepäckregeln fest. Das Handgepäck dürfen Fluggäste zusätzlich mit an Bord nehmen. Auch für dieses gelten unterschiedliche Regeln hinsichtlich der Abmessungen und des zulässigen Gewichts. Da ein Reisepreisvergleich nur generelle Angaben zur Freigepäckgrenze machen kann, empfiehlt sich vor dem Packen des Reisegepäcks ein Besuch auf der Homepage der Fluggesellschaft beziehungsweise des Reiseveranstalters. Außerhalb von Pauschalreisen genießen Inhaber von Kreditkarten der jeweiligen Fluggesellschaft häufig Sonderregeln hinsichtlich der Gepäckfreimenge. Voraussetzung für die Inanspruchnahme dieses Privilegs ist, dass sie das Flugticket tatsächlich mit der entsprechenden Karte bezahlt haben.

Tipps für die Gepäckmitnahme

Die meisten Fluggesellschaften erlauben die Aufteilung des ohne Zusatzkosten zu transportierenden Gepäcks auf beliebig viele oder zumindest auf zwei Reisekoffer. Einige nehmen jedoch eine zusätzliche Beschränkung auf ein einziges kostenlos zu transportierendes Gepäckstück vor. Familien neigen manchmal dazu, einen gemeinsamen Koffer für mehrere Reisende zu packen. Sie gehen davon aus, dass die Fluggesellschaft ein Reisegepäckstück für den Familienurlaub, dessen Gewicht die Gepäckfreigrenze überschreitet, auf das kostenlose Gepäckgewicht mehrerer Fluggäste anrechnet. Das ist jedoch nur bei einigen Fluglinien der Fall, sodass sich in der Regel ein eigener Koffer oder eine eigene Reisetasche für jedes Familienmitglied anbietet. Wenn das Gewicht des Reisegepäcks die von der Fluggesellschaft festgelegte Freigrenze überschreitet, sollten Fluggäste ihr Übergepäck rechtzeitig anmelden. Immer mehr Linienfluggesellschaften gehen dazu über, bei nicht zuvor registriertem Mehrgepäck einen höheren Aufpreis als bei vorheriger Anmeldung zu erheben. Sie begründen diese Maßnahme mit der Notwendigkeit, sowohl den Platz im Gepäckraum als auch die für den Flug benötigte Menge an Kerosin frühzeitig zu planen. Jedes Kilogramm Mehrgewicht erhöht tatsächlich den Kerosinverbrauch, das gilt allerdings auch für das nicht abgefragte Körpergewicht der Passagiere. Flugreisende sollten das Freigepäck beim Start in den Familienurlaub nicht komplett ausnutzen, da sie am Urlaubsort zumeist Souvenirs erwerben und diese das Gewicht des Reisekoffers erhöhen. Der Handel bietet spezielles Fluggepäck mit einem gegenüber dem klassischen Koffer deutlich reduzierten Eigengewicht an. Dieses ist vor allem bei Winterreisen sinnvoll, während die meisten Passagiere bei Flugreisen in den Sommerurlaub aufgrund der leichteren Bekleidung mit dem von der Fluggesellschaft beziehungsweise vom Reiseveranstalter festgelegten Freigepäck auskommen.